Als erste Künstlerin mit einer Einzelausstellung nach der erfolgreichen Gruppenausstellung ROOTS, führt Isabel Belherdis das Thema der Genese ureigener künstlerischer Sprachen unter dem Titel *sp(h)er(ə) fort. Gezeigt wird eine Gegenüberstellung ihrer frühen autoperformativen Werke (Fäden/ficelles, 2003) zu ihren jüngsten Arbeiten (Traces, 2018).
Der Titel *sp(h)er(ə) bezieht sich auf die indoeuropäische Wurzel sowohl von „spüren“ als auch von „Spur“. Anhand ihres eigenen Körpers erforscht Isabel Belherdis Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustände, die durch Verinnerlichung und Fühlen, durch Konzentration und Bewegung in Bezug auf Raum und Objekte hervorgerufen werden.
Die Methodik, die sie in dem Zusammenhang entwickelt hat, nennt sie Auto-Performance: Dabei ist die Künstlerin gleichzeitig Schauspielerin und Zuschauerin, Beobachterin und Beobachtete. Sie arbeitet mit Fotografie, Video, Zeichnung, Text, Sprache, Performance und Installation.
„Mich fasziniert die Labilität der Gefühle, ihre Direktheit und Unausweichlichkeit und die sich daraus ergebenden Wege physischer und psychischer Art. Die Serie „traces“ (2018) zeigt Überlagerungen von Bildern meiner Autoperformance „grow with me“( 2017) mit der „carte du tendre“ (Madame de Scudéry 1607-1701), einer barocken Gefühlslandkarte, die allegorisch den Weg zur Zärtlichkeit beschreibt. Historische „Gefühlslandschaften“ legen sich über meinen Körper und verbinden sich mit situativen Emotionen.“
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Ausstellungskatalog Isabel Belherdis: *sp(h)er(ə)